Nordhessen zählt zu den waldreichsten Regionen in Nordhessen. Rund um Homberg/Efze gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um beim Waldbaden wunderbar zu entschleunigen.

1. Baden in der Waldluft
„Shinrin Yoku“ sagen die Japaner, wenn sie vom Waldbaden sprechen. Seit 1982 ist das „Baden in der Waldluft“ dort populär und zählt mittlerweile zur anerkannten Gesundheitsfürsorge. Das japanische Ministerium für Forsten hat von 2004 bis 2007 die therapeutische Wirkung des Waldbadens untersucht und durch zahlreiche Studien bestätigt. Seit 12 Jahren gibt es eine Japanische Gesellschaft für Waldmedizin, gegründet von Professor Dr. Qing Li. Das Ergebnis: Regelmäßiges Waldbaden reduziert den Stress und eignet sich als effektive Vorbeugung (Stoffwechselstörungen, Herzkreislauf-Beschwerden, Autoimmunerkrankungen) Überraschend: Patienten brauchen weniger Schmerzmittel, wenn sie sich im Wald aufhalten. Das Grün des Waldes reduziert selbst Kopfweh.

2. Ein Training für alle Sinne
Es gibt immer wieder Menschen, die Waldbaden mit einem klassischen Spaziergang verwechseln. Der Hauptunterschied: Beim Waldbaden lasse ich mich treiben und versuche keine Strecke zu machen. Ich lasse den Alltag hinter mir und trainiere dabei alle Sinne. Unser Tipp: Plane für das erste Waldbaden zwei Stunden ein, in denen Du völlig ungestört bist. Lasse Dein Handy bewusst zuhause. Nehme Dir ein Sitzkissen, Sonnenhut und etwas zum Trinken mit. Schlendere bewusst langsam in den Wald und suche Dir einen Platz zum Waldbaden aus. Vielleicht an einem kleinen Bach, am Stamm eines mächtigen Baumes, auf einer sonnigen Wiese. Schließe die Augen: Was hörst Du? Was riechst Du? Schaue in die Baumkronen, spüre den Windhauch, entdecke das Moos: Was fühlst Du? Beobachte die kleinen Details wie Pilze und Waldfrüchte.

3. Lerne die Bäume und ihre Wirkkraft kennen
Besorge Dir ein Buch, in dem die wichtigsten Baumarten beschrieben sind: Vielleicht entdeckst Du Bäume, die Du bislang nicht zuordnen konntest, wie die Eibe. Hildegard von Bingen hat sie einmal als „Sinnbild der Fröhlichkeit“ bezeichnet. Doch ihre Nadeln als auch ihre roten Samen sind sehr giftig. Ganz anders dagegen die roten Beeren der Eberesche, auch Vogelbeere genannt. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und sind entgegen der langläufigen Meinung nicht giftig. Besondere Heilkraft wird Kiefern zugeschrieben: Aus den Nadeln werden aromatische Öle gewonnen. Die ätherischen Öle sind auch beim Waldbaden sofort zu riechen. Medizinisch lösen sie bei Erkältungen den Schleim und fördern zudem die Durchblutung.

4. Waldbaden inspiriert von den Gebrüdern Grimm
Die beiden Literaten haben in Nordhessen eine Erinnerungslandschaft vorgefunden, die in ihrer berühmten Märchensammlung dokumentiert ist. Viele Geschichten spielen im Wald, weil bereits im Zeitalter der Industrialisierung vielen Menschen der Kontakt zur Natur verloren ging. Unser Tipp: Lasse Dich von einem Märchen der Grimm Brüder inspirieren und nehme eine Geschichte mit in den Wald: Wie wäre es mit den vier Stadtmusikanten, die im Wald ungeahnte Kräfte entdecken?

5. Trainiere Deinen Atem
Die Luft im Wald ist besonders sauerstoffreich. Auch die Luftfeuchtigkeit und die Terpene haben eine gesundheitsfördernde Wirkung. Unser Tipp: Nutze das Waldbad, um Deinen Atemfluss zu trainieren. Setze Dich bequem hin und lege die Hände auf den Bauch. Nehme bewusst Deinen Atem wahr und spüre das Ein-und Ausatmen. Genieße die Waldluft, die mit jedem Atemzug Deinen Körper vitalisiert. Spüre, wie er von der Nase seinen Weg durch den Körper nimmt und ihn wieder verlässt.

6. Meditation am Bach
In Nordhessen gibt es zahlreiche Bäche. Einer unserer Lieblingsplätze ist unterhalb des Knülls. Dort fließt ein kleiner Bach durch den Wald. Sein sanftes Fließen wirkt sofort entschleunigend. Unser Tipp: Stelle Dich an den Rand des Baches und nehme festen Stand ein. Beobachte die Hindernisse, die den Lauf behindern. Schließe die Augen: Erkennst Du in dem Plätschern eine kleine Melodie? Lege die Hände auf den Bauch und spüre Deinen Atem. Lass die Gedanken, wie Wolken an dir vorbeiziehen. Öffne die Augen und nimm eine Handvoll Wasser aus dem Bach, lass es zwischen den Fingern durchgleiten und genieße die Frische.

7. Kreatives Waldbaden
Der Wald bietet zahlreiche Möglichkeiten, um neben der Achtsamkeit auch die eigene Kreativität zu trainieren. Dabei wirst Du den Alltag sehr schnell vergessen und neue Energie für zuhause tanken. Unser Tipp: Wähle einige Naturmaterialien (Steine, Blätter, Zweige, Sand) und gestalte daraus Dein persönliches Kunstwerk. Wenn Du aus den Materialien einen Kreis bildest, entsteht ein „Mandala“ wie es die Inder nennen. Betrachte Dein Werk, das durch Wind und Wetter schon bald wieder vergehen wird. Denke darüber nach, was in Deinem Leben das Wesentliche ist?

Hast Du Lust, unter professioneller Anleitung das Waldbaden noch besser kennen zu lernen? Als HOMEberger bieten wir dazu zweitägige Kurse in der Gutshof Akademie in Frielendorf an. Dort kannst Du Dich auch zum Kursleiter ausbilden lassen und als „Zertifizierter Waldbademeister“ selbst Kurse im Waldbaden anbieten.