Der Zehenmeister

Markus Schott
Jeder Fuß ist anders aber Flipflops können darauf als Massenware keine Rücksicht nehmen? Markus Schott hat das geändert. Er hat als Orthopädie-Schuhmacher die Zehenstegsandale zurück ins Handwerk geholt und baut jedes Paar exakt nach dem Fußbett seiner Kunden.

Text & Fotografie: Jonathan Linker | Handlettering: Julia Wenderoth | Design: Jonas Seemann

Am Anfang stand ein prägendes Erlebnis am anderen Ende der Welt: Die Leichtigkeit mit der Markus Füße in den heißen Sand von Curl Curl Beach nahe Sydney gleiteten, wie die feinen Körner seine Knöchel umspielten, hielten und wärmten. Wie der Sand im nächsten Moment wieder zerstob, ihn frei ließ, auf sein Surfbrett und in die kühlen Wellen des Pazifik; dieses Gefühl in einem Schuh zu konservieren war fortan Markus Mission.
Australisches Lebensgefühl Made in Homberg
Einige Jahre nach seinem Aufenthalt am Curl Curl Beach in Australien hat Markus den Lifestyle australischer Leichtigkeit auf das geschichtsschwere Kopfsteinpflaster Hombergs geholt. Er hat das Fachwissen aus seinem traditionsreichen Familienunternehmen für Orthopädie-Schuhtechnik genutzt um mit myVale ein Lifestyleprodukt zu kreieren, dass unsere Füße die Freiheit und den Halt spüren lässt, den er einst erlebte, egal wo wir uns bewegen. Jeder Schuh ist dazu ein Unikat, maßgefertigt nach dem Fußbett seines Trägers. Was nach unverschämtem Luxus klingt sollte aber für möglichst viele Menschen bezahlbar bleiben.

Aufbau einer smarten Manufaktur
Um mit den Maßsandalen wettbewerbsfähig zu bleiben hat Markus unter dem Radar der großen Player geduldig ein Produktionsverfahren entwickelt, das in der Branche einzigartig ist. Handarbeit, 3D-Scan und eigens entwickelte Fräsroboter arbeiten bei myVale eng verzahnt. Das Ergebnis: Jeder Kunde kann aus 35 Millionen Kombinationsmöglichkeiten den Schuh seiner Träume kreieren ohne dafür lange warten oder viel Geld zahlen zu müssen.

Gutes Geschäft und schlechter Schlaf
Der Bestellprozess und der Markenauftritt von myVale sind so professionell, dass viele internationale Kunden überhaupt nicht reflektieren, dass sie ein Produkt einer familiären Manufaktur mitten in Deutschland bestellen. Im Traum denken sie deshalb nicht daran, den Geschäftsführer persönlich aus dem Bett zu holen, wenn sie durch die Zeitzonen hindurch die Nummer der Hotline wählen. Markus nimmt das gelassen hin, denn er lebt mit myVale seinen Traum australischen Lifestyles mitten in Hessen, mitten in Homberg.

Markus Schott im Interview

„Die innovative Gründerszene zeugt davon, dass sich die Region weiter bewegt.“

Was bietet dir die
Region Homberg?

Die Lage von Homberg ist einfach genial, ob an die See oder in die Berge, die Fahrzeit ist etwa gleich und nicht lang. Vor Ort zeugt die innovative Gründerszene davon, dass sich die Region weiter bewegt und gerade junge Leute profitieren hier von einem guten und vergleichsweise günstigen Wohnraumangebot.

Was kannst du für die
Region tun?

Im Rahmen meiner Möglichkeiten nutze ich jede Gelegenheit, Werbung für die Region über die Grenzen Hombergs hinaus zu machen. Ich schaffe Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze und investiere am Standort und versuche dabei immer kreativ und lösungsorientiert mit Limitierungen der Region umzugehen und das klappt erstaunlich gut.

Was fehlt dir In der Region?

Grundsätzlich das Angebot an Ausgehmöglichkeiten, Bars, Kino, Biergärten und Konzerte, kulinarische Highlights, Shopping-Möglichkeiten und kleine Veranstaltungen im Stadtkern. Man muss sich viel innerhalb der Region bewegen um das zu bekommen und der öffentliche Personennahverkehr ist dafür nicht flexibel genug.

Was wünschst du dir für die kommenden Jahre?

Ich wünsche mir das Homberg wieder belebter wird. Attraktiver, nicht nur für seine Bürger und die umliegenden Dörfer, sondern auch für den Fremdenverkehr.

Mein Lieblingsort

Mein Garten mitten in der Natur

Komme ich nach Hause, bin ich mitten in der Natur. Das ist das geniale an unserer Region. Hier lege ich die Beine hoch und genieße den Fernblick ohne nochmal los zu müssen.